Dreikönigsaktion am Nürnberger Flughafen am 6. Januar 2003

Die US-amerikanischen Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels in der Oberpfalz werden als Standort einer schnellen Eingreiftruppe ausgebaut. Der nahe gelegene Nürnberger Flughafen soll als Startrampe und Drehscheibe für künftige Kriegseinsätze mißbraucht werden. Nach der Anweisung des Bundesverkehrsministeriums war der Nürnberger Flughafen während des Irakkrieges verpflichtet, US-Soldaten auszufliegen, was als Beihilfe für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu werten ist.

Als Auftakt einer Reihe von Protestveranstaltungen organiserte unsere IPPNW-Gruppe eine Demonstration gegen die militärische Nutzung des Flughafens. Am Dreikönigstag, dem 6. Januar 2003, riefen wir zum "Sternsingen für den Frieden" im Nürnberger Flughafen auf. Die Presse war stark vertreten, da sie eine spektakuläre Vertreibung der "Heiligen drei Könige" durch die Polizei erwartet hatten.

Aber alles verlief sehr friedlich. Statt der erwarteten 40 Demontranten waren etwa 400 gekommen, die ihren Unmut über die Kreigstreiberei Luft machen wollten. Viele waren mit Kronen, Turbanen, orientalischen Gewändern und Transparenten gekommen (Bild): die Szenen glichen einem bunten Treiben auf einem morgenländischem Basar. Der Sicherheitschef duldete die Veranstaltung ausnahmsweise sogar in der Wartehalle und wurde mit einem Friedensorden aus den Händen der prächtig gewandeten "Heiligen drei Königen" belohnt.

In feierlicher Stimmung, beflügelt von der spirituellen Kraft des Epiphanias-Tages, sangen wir dann das alte Dreikönigs-Kirchenlied "Wie schön leuchtet der Morgenstern" mit fünf aktualisierten Versen (siehe ...) und dem innigen Wunsch nach Weltfrieden. Wir zogen durch die Halle, grüßten und informierten die Passanten und Fluggäste, die sich uns zum Teil auch anschlossen. Und zum Abschluß noch die gemeinsame Intonierung von "We shall overcome".

Dank einer hervorragenden Resonanz in Presse, Funk und lokalem Fernsehen waren unsere Friedenswünsche in der Stadt und im Umland einen Tag lang lang unüberhörbar und unübersehbar.

 
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